Aufgebauschter Rassismus-Skandal in der 3.Liga

Am vergangenen Wochenende erreichte der Ungeist der Politischen Korrektheit einen neuen negativen Höhepunkt. Zum ersten Mal in der Geschichte wurde ein Fußballspiel einer deutschen Profiliga abgebrochen, nachdem ein einzelner (!) Anhänger einen Spieler vermeintlich rassistisch beleidigt haben soll.

Was ist geschehen? Im Spiel der 3.Liga zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück gab es in der 33. Minute einen Eckball für die Gastmannschaft. Im Zuge dessen hat einer der Duisburger Anhänger in Richtung Osnabrücker Spieler den Satz „Du Affe kannst eh keine Ecken schießen“ gerufen. So weit so harmlos möchte man meinen, schließlich sind Beleidigungen im Fußball eigentlich nichts ungewöhnliches. Ob es nun gefällt oder nicht, es ist ein emotionaler Sport und wo Emotionen hochkochen, kann es auch mal zu unschönen Äußerungen kommen. Nichtsdestotrotz hatten die Osnabrücker danach keine Lust mehr weiterzuspielen und das Spiel wurde abgebrochen.

Allerdings gibt es einige Unklarheiten, die es erfordern auch an das sensible Rassismus-Thema möglichst sachlich heranzugehen, statt sich von Emotionen steuern zu lassen.

Dass die bereits zitierte Aussage fiel ist bewiesen, auch der Anhänger welcher diesen Spruch losließ konnte identifiziert werden. Aber die entscheidende Frage gegen Wen sich die Äußerung richtete ist nicht klar belegbar. Der Spieler der zur Ausführung der Ecke bereitstand war der weiße Florian Kleinhansl. Das angebliche Opfer Aaron Opoku stand in der Szene etwas weiter weg. Warum sollte Jemand einen Spieler mit dem Vorwand schlechte Ecken zu schießen verunsichern zu versuchen, wenn dieser Spieler die Ecke gar nicht ausführen sollte? Der betroffene Anhänger behauptete sich klar an Kleinhansl gerichtet zu haben. Man kann schlecht einer weißen Person Rassismus unterstellen, wenn sie eine ebenfalls weiße Person beleidigt. Selbst bei unterschiedlicher Hautfarbe ist es noch lange kein Rassismus, wenn die sportlichen Fähigkeiten in Zweifel gezogen werden.

Etwas anderes ist der Vorwurf, welcher auch durch den Schiedsrichter und seinen Assistenten erhoben werden, das es zu Affen-Lauten gekommen sei. Die Verhöhnung eines Mitmenschen mit Affen-Lauten lässt sich ohne rassistischen Bezug nicht erklären. Es ist völlig klar, dass hier eine Grenze überschritten wurde und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Allerdings gibt es in dem Fall unterschiedliche Aussagen sowie keine identifizierten Täter. Es gilt hier die Ermittlungen der Polizei abzuwarten und nicht auf Basis von Behauptungen und Gerüchten (die sich auch als falsch herausstellen können) vorschnelle Entscheidungen zu treffen.

Den Abbruch des Spiel sehen wir als überzogen und falsches Signal an. Wenn die Linie konsequent fortgeführt werden würde, könnte kein Fußballspiel mehr ohne vorzeitigen Abbruch durchgeführt werden. Es wird sich nie vermeiden lassen, dass es zu beleidigenden Äußerungen von den Rängen kommt. Die Frage ist auch ob gut verdienende Fußballprofis wirklich so zart besaitet reagieren müssen, wenn sie von einer Person von den Rängen beleidigt werden, wo doch üblicherweise Auspfeifen und Buh-Rufe von Tausenden Menschen auch kein Problem darstellen.

Zu guter Letzt an die Verantwortlichen des VfL Osnabrück: Ist es nicht absurd „Nazis raus“ zu rufen und dann selbst raus zu gehen? Wäre es nicht doch das bessere Signal gewesen nach dem Rauswurf des beleidigenden Anhängers weiterzuspielen? Nach dem Motto: Wir lassen uns von euch unser Spiel nicht kaputt machen! Als der vermeintlich Klügere nachzugeben und zu gehen, ist nicht immer die richtige Einstellung.

Quellen:

https://www.kicker.de/duisburg-gegen-osnabrueck-2021-liga-4724102/ticker

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga3/rassismus-aaron-opoku-msv-duisburg-vfl-osnabrueck-100.html

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